STANTON
GEOMETRY

Unterscheidung

Wir haben ein klares Ziel


Welches Bike würdest du dir kaufen, wenn du die vielfältigen Trails dieser Welt erkunden und erobern, aber nur ein Bike besitzen dürftest? Welches Bike wird es, das diesen Spagat am besten schafft und das universellste, spaßigste und performanteste Gesamtpaket für dich persönlich bietet? Wir wollen nicht nur das perfekte MTB für euch bauen, wir wollen euch auch helfen, das richtige Bike für euch und eure Bedürfnisse zu finden.

Die 4 Stanton Mountainbike Modelle sehen sich auf dem ersten Blick sehr ähnlich. Nicht umsonst, pflegen sie doch einen sehr engen Schulterschluss untereinander, vom quasi touring-orientiertem MTB angefangen, über eine trail-fokussierte Ausführung bis hin zu einer potenten Enduro Variante. Und wie immer im Leben, so auch hier, liegen die Unterscheidungskriterien der 4 Modelle in sofort erkennbaren und nicht gleich sichtbaren, aber wichtigen Details. Wer diese Details jeder einzelnen Variante erkennt, und diese zuordnen kann, versteht aber sofort, welches Modell das Geeignete für seinen gedachten Einsatzbereich werden wird.


Die gemeinsame Schnittmenge


Bevor ich aber auf die Unterschiede eingehe, vorab - gerne zur Verwirrung - 4 wichtige Eigenschaften, die alle 4 Modelle wiederum gemein haben:
  • Extrem kurzer Hinterbau bei allen Modellen von 415mm beim Switchback bis 435mm beim Sherpa
  • Montagemöglichkeit von 29er Laufradsätzen bei allen Modellen, gleichwohl auch die unterschiedlichen Modelle auf bestimmte Laufradgrößen hin optimiert wurden.
  • Alle 4 Modelle können mit Federgabeln von 130mm Federweg verbaut werden.
  • Alle 4 Modelle sind mit ähnlichen, relativ steilen Sitzwinkeln von ca. 75° und einem Lenkwinkel von ca. 65° bis 67° ausgestattet.


Was kann man also schonmal aus diesen Eigenschaften schließen, zutreffend für alle 4 Modelle?
  • Alle Modelle haben einen kurzen Hinterbau - von extrem kurz bis kurz. Dadurch haben alle Modelle einen sehr verspielten, agilen und reaktionsfreudigen Charakter. Auf dem Trail macht sich das durch einen wendigen Charakter positiv bemerkbar.
  • Die Geometrie ist bei allen Modellen so ausgelegt, dass der Charakter des Rades durch den verbauten Federweg eher in Richtung tourenoptimiert ausgelegt werden kann, zum durch die Verwendung von weniger Federweg (120mm), wodurch auch der Schwerpunkt durch ein tiefer liegendes Tretlager nach unten wandert, oder eben mit mehr Federweg von bis zu 140mm bzw. 160mm, wodurch dann die Enduro Gene gewisser Modelle offengelegt werden.
  • Der relativ flache Lenkwinkel bringt trotz des verhältnismäßig kurzen Radstandes dennoch bei höheren Geschwindigkeiten noch ein ausreichendes Maß an Laufruhe und Sicherheit ins Fahrwerk.
  • Alle Hinterbauten haben die Option, einen 29er zu verbauen, die einen Modelle mit mehr und die anderen Modelle entsprechend mit weniger Reifenfreiheit. Gut ist aber, dass alle Modelle einen 29er zulassen, denn die 29er Laufräder sind mittlerweile zum Status Quo bei den MTBs geworden. So hat jeder die Möglichkeit, sein Rad mit der jeweiligen prädestinierten Laufradgröße aufzubauen, aber eben auch beispielsweise mit einem 2. Laufradsatz, einem 29er.


Die groben Unterscheidungsmerkmale


Worin liegen nun die vielbesagten Differenzierungsmerkmale? Zum einem natürlich im Material - Stahl vs. Titan, darauf gehe ich aber an dieser Stelle nicht ein, lest euch einfach hierzu die Erläuterungen im Kapitel Materialkunde durch. Das andere wesentliche Unterscheidungskriterium ist die Optimierung auf die Laufradgröße 27,5 Zoll vs. 29 Zoll, inklusive der möglichen Reifenbreiten bei der jeweiligen Laufradgröße. Damit einhergehend ist natürlich auch der prädestinierte Einsatzbereich definiert:

Die Modelle Slackline und Sherpa sind eher die moderateren MTB-Modelle, die Allrounder, also auch die Modelle mit dem breitesten Einsatzspektrum. Sie sind gutmütige Tourenbegleiter einerseits, können aber auch auf dem Trail die Sau rauslassen. Das Slackline ist hierbei die 27.5 Zoll Variante (wie gesagt, 29er passen auch), und das Sherpa die 29er Ausführung.

Die Modelle Switchback und Switch9er - ihr werdet es euch schon denken - sind die beiden Modelle, welche auf Krawall gebürstet sind, die auf dem Trail die Grenzen deiner Fähigkeiten auf die Probe stellen. Das Switch9er, wie der Name vermuten lässt, ist das Trail Twentyniner - ideal zu fahren mit 130mm - 140mm Federweg, wohingegen das Switchback das Long-Travel-Trail-Bike mit 27,5+ Bereifung und einen Federweg vorne von bis zu max. 160mm.

Die feinen Details


Zahlen haben zwar keine Gefühle, geben aber ein gutes Gefühl für Tendenzen: ich möchte im Folgenden auf die feinen Unterscheidungsmerkmale der 4 Modelle eingehen. Diese sollen euch helfen, die große Geometrietabelle sauber auszulesen. In dieser findet ihr weitere Maße und Rahmenstandards aufgelistet.

Auswertung

Resümee


Das Sherpa ist ein reines 29er. Man erkennt es daran, dass es die längste Kettenstrebe aufweist. Auch ist der Drop im oberen Bereich angesiedelt. Das hängt damit zusammen, dass aufgrund einer höheren Achsenlinie von 29er Laufrädern im Vergleich zu 27,5 Zoll Laufrädern auch de Versatz unter diese Achse höher ausfallen muss, damit der Fahrerschwerpunkt nicht zu stark über dem Rad ausfällt, stattdessen mehr wieder zurück ins Rahmendreieck integriert wird.

Das Slackline weist infolgedessen auch eine kürzere Strebe auf, es muss lediglich ein 27,5 Zoll Hinterrad unterbringen. Dennoch, auch ein 29er ist montierbar, lediglich bis zu einer Breite von 2,25“, ein 2,35er Mantel baut nicht nur breiter, sondern eben auch höher. Er würde daher vorne am Tretlagerbereich anstehen.

Das Besondere am Switch9er: es kommt mit derselben kurzen Kettenstrebenlänge aus, wie das 27,5 Zoll Slackline. Ursächlich hierfür ist das gebogene Sitzrohr, welches genug Bauraum zur Verfügung stellt, das Hinterrad noch weiter nach vorne zu bringen, ohne dass es dabei in Kollision mit Tretlager oder eben mit dem Sitzrohr gerät. Das Switch9er besitzt aus selben auch eine kürzere Kettenstrebe wie das Sherpa, denn auch das Sherpa weist ebenso ein gerades Sitzrohr auf wie das Slackline. Das gerade Sitzrohr wird benötigt, da diese beiden Rahmen daraufhin ausgelegt sind, auch einen Umwerfer zu verbauen. Dazu ist es nicht nur erforderlich, einen Schaltanschlag am Sitzrohr unterzubringen, sondern das Sitzrohr eben auch gerade verlaufen zu lassen, damit ein Umwerfer montiert werden kann. Ein Umwerfer ist für die beiden Modelle deswegen vorgesehen, da eben auch für eine stärker tourenorientierte Auslegung ein Umwerfer samt 2-fach Antrieb nützlich sein kann.
Switch9er und Switchback hingegen sind reine Trail bis Enduro Maschinen, hier ist ein Umwerfer nicht gewünscht. Im Gegenteil, beide Modelle weisen eine I.S.C.G 05 Option auf - ein Indiz dafür, dass in manchen abfahrtsorientierten Situationen sogar eine Kettenführung angebracht sein könnte.
Das Switch9er hat den höchsten Drop, denn es ist für die größten Reifen im Vergleich in Kombination mit mehr Federweg ausgelegt, somit muss der Fahrer noch tiefer ins Rahmendreieck integriert werden.
Beim Switchback könnte infolgedessen der Drop auch höher ausfallen, zumindest höher als bei seinem ebenso 27,5 Zoll ausgelegtem Bruder Slackline. Dass dem nicht so ist unterstreicht hier ganz klar den spezialisierten Einsatzbereich von Trail bis Enduro - mit Fokus auf Kurbelarmfreiheit.
Switchback und Switch9er weisen zudem einen vollumfänglichen Kettenstreben-Yoke auf beiden Seiten auf: das trägt nicht nur neben dem gebogenen Sitzrohr zu maximal kurzen Kettenstreben bei, es garantiert gleichzeitig maximal breit bauende Reifen. So sind beim Switch9er sogar 29er mit mächtigen 2,4 Zoll breiten Reifen möglich.
Beim Switchback sogar 2,8-3,0 Zoll breite 27,5+ Reifen, aber nur 29x 2,25 Zoll, da die Kettenstreben keine höher bauenden Reifen zulassen.

FAZIT


Wichtig für Euch:
Jedes der 4 Modelle kann DAS EINE MTB sein, das (fast) alles kann. Muss es aber nicht! Alle MTBs haben also das Potenzial, je nach Aufbau, auch zum ultimativen Allrounder für euch zu werden. Das ist gut so! One Bike For Life eben. Sie können aber - je nach Laufradsatz oder Federhub - auch vom treuen Begleiter einer Alpenüberquerung zur Rampensau mutieren. Ihr entscheidet!

Denn wir wissen:
Nicht alle von euch brauchen einen Allrounder oder wollen „ein Bike für alles“ besitzen. Umgekehrt wünscht sich auch nicht jeder einen wilden Mustang. Wie viel Trail-Flow oder Tourenkomfort jeder Biker sucht, hängt zudem nicht nur davon ab, was er oder sie an individuellen Vorlieben hat. Entscheidend ist auch, was ihr für ein Gelände vor der Haustür vorfindet. Wir sind überzeugt, dass ihr endlich wieder DAS eine Mountainbike finden werdet, das euch nie und nirgends im Stich lässt, perfekt ausgelegt für euren präferierten Einsatzbereich.
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